Team Dr. Berret & Kollegen | Lesedauer: 4 Minuten
Von einer altersbedingten Makuladegeneration ist die Rede, wenn sich in der Netzhaut Ablagerungen von nicht abgebauten Stoffwechselprodukten bilden. Diese beschädigen die Netzhaut und führen zu Sehstörungen in der Mitte des Sehfeldes.
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Mehr InformationenDie innerste Schicht des Auges ist die Netzhaut. Sie bildet sozusagen die „Projektionsfläche“. Hier entsteht das optische Bild unserer Umgebung. Um eine scharfe Darstellung zu erhalten, ist eine gesunde „Projektionsfläche“ Voraussetzung.
Bei 80 % aller Patienten wird eine trockene Form der AMD diagnostiziert. Im Anfangsstadium lagern sich Stoffwechselendprodukte in der Netzhaut ab. Dies kann im fortgeschrittenen Stadium zur Folge haben, dass die Zellen der äußeren Netzhautschicht (retinales Pigmentepithel) flächig absterben. Dies geschieht jedoch meist sehr langsam und schleichend. Die Sehschärfe der betroffenen Patienten nimmt nur sehr langsam ab, ohne dass weitere Symptome bemerkt werden. In einigen Fällen (wenn sich die Ablagerungen unterhalb der macula lutea befinden), kann es zu sehr raschem Sehverlust durch die Vorwölbung des Sehzentrums kommen. Diese Patienten sehen dann häufig verzerrt.
Diese Form wird bei einem geringeren Teil der Patienten diagnostiziert – sie ist jedoch auch diejenige mit einem wesentlich dramatischeren Verlauf. Unter der Netzhaut, im Bereich der macula lutea, bilden sich flächige Gefäßmembranen, die zu Blutungen neigen können. Die Folge ist, dass sich durch die Flüssigkeitsansammlung das Pigmentepithel abhebt. Die betroffenen Patienten bemerken ein plötzliches Verzerrtsehen und einen deutlichen Verlust der Sehschärfe, der in der Regel leider irreversibel ist.
Da die Erkrankung sich generell bei beiden Formen auf den zentralen Bereich des Sehens auswirkt, bleibt meist das äußere Gesichtsfeld und damit die Orientierungsfähigkeit der betroffenen Patienten erhalten. Auch das Sehen bei Dunkelheit ist relativ gut, da die Stäbchen (lichtempfindliche Sehzellen, die für die Hell-Dunkel-Wahrnehmung zuständig sind) außerhalb der zentralen Netzhaut funktionstüchtig bleiben.
Bis heute ist nicht abschließend geklärt, wie eine AMD entsteht. Eine mögliche Rolle spielen im Alter zunehmende Ablagerungen von Stoffwechselprodukten, die sich im Bereich der Netzhaut ansammeln oder Stoffwechselstörungen in der Netzhaut. Des Weiteren wird angenommen, dass genetische Faktoren sowie Rauchen und Bluthochdruck Risikofaktoren sind, wobei dem Rauchen der größte Einfluss auf ein mögliches AMD-Risiko zugesprochen wird.
Der Beginn und die weitere Entwicklung beider Formen der AMD sind langsam und schleichend und werden daher von den Patienten kaum oder gar nicht bemerkt. Früherkennung ist daher auch bei der AMD absolut erforderlich. In unserer Praxis stehen für Sie modernste Diagnostikgeräte, beispielsweise der Optische Cohärenz Tomograf (OCT) bereit, um bereits kleinste Veränderungen am Sehzentrum zu ermitteln und zu therapieren, bevor die ersten Beschwerden überhaupt bemerkt werden.
Leider können Schädigungen, die durch die Folgen einer AMD verursacht wurden, in den allermeisten Fällen nicht mehr rückgängig gemacht werden. Ziel der Behandlung ist es daher, sowohl bei der trockenen, als auch bei der feuchten Form der AMD, den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen oder eventuell aufzuhalten.
Bei der trockenen AMD gibt es derzeit noch keine Standardtherapie. Da sie jedoch nur allmählich fortschreitet und einen milderen Verlauf hat, kann versucht werden, durch hoch dosierte Vitaminpräparate und entsprechende Ernährungsumstellung den Verlauf zu verlangsamen.
Bei der feuchten AMD besteht mittlerweile die Möglichkeit der operativen Behandlung durch die sogenannte IVOM (Intravitreale okuläre Medikamenteneingabe). Dabei handelt es sich um einen Eingriff, bei dem ein Medikament in den Glaskörper injiziert wird. Wichtig ist jedoch auch hier die Früherkennung der Erkrankung.
Hier können Sie sich über den Behandlungsablauf informieren.
Dr. med.
Dr. Berret beschäftigt sich bereits seit seinem Studium der Humanmedizin intensiv mit der Augenheilkunde. Nach dem Studium hat er an verschiedenen Augenkliniken Erfahrung gesammelt, bevor er im Januar 2011 die Praxis am Jörg-Ratgeb-Platz 1 in 74081 Heilbronn übernommen hat.
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